Erschienen am 29. Oktober 2021 in der Landshuter Zeitung
Wenn es eine neue Ausstellung, eine besondere Veranstaltung oder wie nun in Bruckberg ein neues Museum gibt, lädt die Kreisheimatpflegerin des Landkreises Landshut Monika Weigl die ehrenamtlich Engagierten zu einem Besuch dorthin ein. Viele Ehrenamtliche folgen ihrer Einladung, um auf dem aktuellen Wissenstand über die Neuheiten im Landkreis zu sein. Neben Dr. Robert Graf und dem Kreisheimatpfleger Stefan Rieder fanden sich auch Gisela Geppert vom Gartenbauverein Essenbach, Eva Spanner (ehemalige Gemeinderätin), engagierte Mitglieder vom Frauenbund Essenbach, sowie andere Geschichtsinteressierte vor dem Bruckberger Museum ein. Monika Weigl begrüßte den Heimatforscher Vitus Lechner und Helga Baier und bedankte sich für die Führung. Zunächst wurde das Keltenhaus besichtigt, das von den Mitgliedern des Heimatpflegevereins errichtet wurde, die Außenansicht in reiner „Handarbeit“ mit Weidengeflecht, Lehmputz und Holzschindeln.
Die Darstellung des Jahreskreises mit den "Jahresfesten" der Kelten beeindruckte die Besucher sehr. Sogar Dr. Robert Graf war erstaunt, denn diese Darstellung gibt es bei keinem ihm bekannten Museum.
Im Eingangsbereich des Museums erläuterte Vitus Lechner den Wandel der Zeit, der auch beispielhaft an den Veränderungen der Bruckberger Bierflaschen sichtbar gemacht wurde.
Im Hallstattraum zeigte sich die Gruppe begeistert von der dargestellten Grabstätte der „Reichen Bruckbergerin“, die 1984 bei den Ausgrabungen in den Mooswiesen beim Semmelmaier im Grab 11 entdeckt wurde. Die Archäologen fanden große Gefäße, die im Original ausgestellt sind, Verpflegung für die Reise ins Jenseits und wunderschöne Schmuckstücke, die als Repliken in der Grabkiste an der Originalzeichnung von Werner Weber (Archäologe der Ausgrabung 1984) des Skeletts angebracht sind und befühlt werden können.
Die begehbare Amphore mit den Vitrinen, die mit Originalfunden bestückt sind, beeindruckte die Besucher sichtlich. Besonders gefallen haben die Zeichnungen vom Künstler Sepp Kreileder.
Vitus Lechner führte weiter in den Weinbereich und berichtete über den Weinanbau im Isartal. Das 15 Meter hohen Gewölbe des Weinkellers der Burg Trausnitz beherbergte einst riesige Weinfässer, in denen eine Lagerung bis zu 200000 Litern Wein möglich war.
In der Nähe des Museums wurden bei Ausgrabungen zwei villae rusticae entdeckt. Eine Reihe von Ausstellungsstücken „erzählt“ aus der Zeit der Römer.
Auf einem Monitor im Heimatbereich wird der Originalfilm von 1984 über die Ausgrabungen in den Mooswiesen gezeigt. Luftbildaufnahmen vom Bruckberger Schloss, sowie weitere Filme über die Geschichte Bruckbergs ab dem Jahr 1950, sind einzigartige „Zeitzeugen“.
Zum Abschluss besichtigten die Gäste im zweiten Stock die Luftbilderausstellung von Klaus Leidorf und Stefan Baier.
Voll des Lobes verabschiedeten sich die Besucher. „Ein sehr modernes Museum mit tiefgehenden Informationen, hervorragender Ausstellung und nicht überladen“, zeigte sich Dr. Robert Graf begeistert von den geschaffenen Ausstellungsräumen.
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